Nachricht vom 26.02.2024

Jahresbericht 2023 der Feuerwehr Esslingen

Im Jahr 2023 wurde die Feuerwehr Esslingen zu 909 Einsätzen gerufen.

Im abgelaufenen Jahr ist ein weiterer Krisenherd hinzugekommen: Der Konflikt zwischen Israeli und Palästinensern ist in einem erschreckend brutalen Maße wieder aufgeflammt. Und der Konflikt ist nicht weit weg, sondern wird auch hier in Deutschland ausgetragen. Antisemitismus hat ein seit dem zweiten Weltkrieg ungekanntes Niveau erreicht, das nicht akzeptiert werden darf. Geschändete Israel­ Flaggen zeugen auch in Esslingen davon. Dabei droht der Krieg in der Ukraine als eine Krise unter anderen in den Hintergrund zu geraten. Umso wichtiger ist die fortwährende Un­terstützung der Stadt Esslingen für die ukrainische Stadt Kamianets-Podilskyi, bei der auch die Feuerwehr beteiligt ist- sei es durch fachlichen Austausch, Spenden von Feuerwehr-Gerätschaften oder Unterstützung der Abteilung Städtepartnerschaften bei der Beladung von Hilfstransporten.

Unabhängig von den Ereignissen in der Welt ging das lokale Einsatzgeschehen weiter. Im Jahr 2023 wurde die Feuerwehr Esslingen zu 909 Einsätzen gerufen. Die Erhöhung der Einsatzzahlen ist auch auf die hohe Zahl an Fehlalarmen in Einrichtungen für Geflüchtete und auf Überlandhilfen für andere Kommunen zurückzuführen. Größere Unwetter sind im Stadtgebiet nicht aufgetreten.

An Brandereignissen größeren Ausmaßes sind zu nennen:
Ein Brand in einem Industriegebäude mit Wohnungen im Obergeschoss ereignete sich am 1. Mai, eine Person wurde durch brennbare Flüssigkeiten schwer brandverletzt. Durch bauliche Mängel breitete sich das Feuer im Obergeschoss unter der Rohdecke auf die angrenzende Wohnung aus. Ebenfalls im Mai kam es zu einem Dachstuhlbrand in Rüdem, verursacht durch einen Blitzeinschlag. Bei einem Dachstuhlbrand in einem städtischen Gebäude in der Hirschlandstraße gegenüber dem Klinikum ist im Juni neben den Wohnungen auch die Kita im EG unbenutzbar geworden, mit Folgen für Amt 40 bis heute. In der Hirschlandstraße gab es zwei Wochen später einen weiteren Dachstuhlbrand, allerdings im Kreuzungsbereich zur Schorndorfer Straße, der nachmittags für massive Störungen im freitäglichen Berufsverkehr sorgte. Und nur einen Tag danach war ein Entsorgungsbetrieb im Enten­nest von einem größeren Brand betroffen.

An besonderen Hilfeleistungen sind zu nennen:
Im April kam es zum Austritt von Kältemittel im Klinikum, wodurch die Brandmeldeanlage ausgelöst wurde. Es waren nach Abklärung des Gefahrenpotentials mit TUIS aufwändige Lüftungsmaßnahmen erforderlich. Anfang Mai konnte zusammen mit der Polizei eine alkoholisierte Person aus dem Neckar gerettet werden, die leicht unterkühlt ins Krankenhaus kam. Im August kam es zu einem tödlichen Verkehrsunfall auf der Römerstraße, bei dem ein Motorrad mit einem PKW zusammenstieß. Das Motorrad ging anschließend in Flammen auf. Im Oktober kam es zum Austritt von Kohlenmonoxid im Bereich einer Heizungsanlage eines Wohngebäudes in der Parkstraße, wobei eine Person bewusstlos geworden war, die in kritischem Zustand umgehend vom Rettungsdienst versorgt wurde. Ebenfalls im Oktober kam es zu einer Ölverschmutzung auf dem Neckar, ausgehend von einem Firmengelände in der Fritz-Müller-Straße. Es wurden im Einsatzverlauf insgesamt vier Ölsperren gesetzt und das Öl-Wasser-Gemisch zusammen mit der Werkfeuerwehr Zeller+Gmelin abgesaugt.

Viele Male waren wir wieder in Überlandhilfe tätig, vor allem mit dem GW-Atemschutz, der Drehleiter und dem ELW 2.

Was haben wir sonst noch gemacht?
Ein Gruppenführer-Lehrgang wurde zusammen mit der Feuerwehr Ulm durchgeführt, damit konnte der Rückstau an Lehrgangsanmeldungen für Gruppenführer aufgelöst werden. Ein Drehleiter-Lehrgang, ein Maschinisten-Lehrgang und ein Atemschutz-Lehrgang rundeten die zusätzlichen Angebote zu den Regel-Lehrgängen ab.

Im Jahr 2023 wurden auch wieder Investitionen in den Fuhrpark vorgenommen:
Der Abrollbehälter Tank wurde generalüberholt und mit neuer Beladung ausgestattet, so dass er im Gefahrgutzug wieder vollumfänglich einsatzbereit ist. Im Bereich der Besonderen Gefahrenabwehr wurde ein Abrollbehälter Strom/Pumpen beschafft, der sowohl zur Ersatzstromversorgung für die Feuerwehrhäuser, als auch für umfangreiche Pump-Arbeiten verwendbar ist.
Das Feuerwehrhaus Berkheim wurde mit neu-en Toren an der Fahrzeughalle ausgestattet, dafür wurde jeweils der Sturz erhöht. Dies ist Voraussetzung für die Unterstellung heutiger genormter Löschfahrzeuge. Im Feuerwehrhaus Zell wurden mehrere Fenster und ein Tor ausgetauscht, hier und in Sulzgries wurde Glasfaseranschluss gelegt.
Die kontinuierliche Gebäudeunterhaltung ist auch einer der Punkte des fortgeschriebenen Feuerwehrbedarfsplanes, der im November vom Gemeinderat verabschiedet wurde. Für die Erarbeitung und Unterstützung sei allen beteiligten Gremien besonders gedankt. Ich bin der Überzeugung, dass wir mit der Erstellung des Bedarfsplanes in Eigenregie wiederum einen sinnvollen Weg gewählt haben.
Der wesentliche Punkt des Bedarfsplanes ist die konstante Besetzung der ersten Einheit in der Feuerwache Stadtmitte an allen Tagen im Jahr von 7 Uhr bis 18 Uhr.
Dafür sind besondere Anstrengungen aller Einsatzabteilungen in der kommenden Zeit erforderlich, der Gemeinderat hat die erforderlichen Finanzmittel dafür bereitgestellt. Aus Sicht einer einheitlichen Qualität in der Verfügbarkeit ist es das der Stadt wert, aus Sicht der Erreichung einer Ausnahmegenehmigung von einer Berufsfeuerwehr allemal.

Das alles überragende Thema der nächsten Jahre wird die Personalgewinnung und -haltung sein, sowohl im freiwilligen, als auch im hauptamtlichen Bereich. Der demographische Wandel hat auch uns als Feuerwehr
Esslingen erreicht, und allein die anstehenden Pensionierungen werden dazu führen, dass sich die Besetzung der Feuerwehr in den Fachabteilungen und Sachgebieten grundlegend verändern wird. In den Einsatzabteilungen wird es darum gehen, Führungskräfte zu halten, neue zu finden und damit die etablierten Strukturen weiter aufrecht halten zu können. Für unsere Feuerwehrangehörigen ist der Wissenstransfer von den „Alten“ zu den „Jungen“ ein elementarer Baustein, um kombiniert mit neuen Ideen sinnvolle Lösungen in Einsatzfragen finden zu können. Dankenswerterweise ist bis jetzt kein Rückgang an Mitgliederzahlen in den freiwilligen Einsatzabteilungen zu verzeichnen.

Für das Engagement aller unserer Feuerwehrangehörigen sei herzlich gedankt, und ich verbinde diesen Dank mit der Hoffnung, dass es uns gelingt, die anstehenden Aufgaben weiterhin gut zu bewältigen.


Feuerwehr Esslingen Jahresbericht 2023 (8,6 MB)

Redakteur:
Oliver Knörzer
Amtsleiter, Feuerwehrkommandant

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